Über mich

Wollt ihrs kurz und knackig? Hej – ich bin Carolin. Ich mache Medien und fange Momente ein. Und das zwar nicht im Auenland, aber doch in einer Gegend, die wirklich sehr nah drankommt: im schönen Ostwestfalen-Lippe. Feuchte Hundeschnuten oder sanfte Samtpfötchen, die sich anschmiegen, sind immer auch ein bisschen Magie, finde ich. Und genau diese Magie für euch professionell festzuhalten und zu bewahren, das ist mein Hexenwerk. 😉

Ein Foto von einer weißen Frau mit kurzen grauen Haaren. In der Hand hält sie eine Kamera.

Ich kann aber auch lang … Nehmt euch einen Tee und einen Keks und kuschelt euch in eure Lieblingsdecke. Ich fürchte, jetzt folgt ein halber Roman. 😉

Mein Weg zur Kamera

Kamerakind Carolin

Fotografie begleitet mich schon, so lange ich denken kann – allerdings über viele Jahre zuerst passiv, denn mein Vater war passionierter Fotograf. Kaum ein Urlaub, bei dem nicht der halbe Kühlschrank im Wohnwagen voll war mit Filmrollen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das selbstgebaute Unterwassergehäuse, mit dem er bei seinen Tauchgängen die faszinierendsten Fotos schoss …

Und auch mütterlicherseits scheint mir das Fotografieren im Blut zu liegen – man berichtete mir, dass meine Großmutter im Berlin der 50er-Jahre alles ablichtete, das nicht niet- und nagelfest war.

Schule und Studium: Lemgo → Bielefeld

Nach der Schule bin ich erstmal zur Höheren Handelsschule für Abiturient*innen gegangen – schon damals habe ich nämlich mit einer späteren Selbstständigkeit geliebäugelt.

Die englische Sprache und die amerikanische Kultur lagen mir damals sehr nahe – nicht ohne Grund sind meine ehemaligen Mitschüler*innen oft überrascht, wenn sie hören, dass ich nicht ausgewandert bin. Schon vor Netflix und Co. habe ich mir damals im Internet die aktuellsten Folgen meiner Lieblingsserien besorgt, um sie a) zeitnah und b) in der Originalsprache ansehen zu können. Zum Glück gab es dann zwar bald DVDs mit englischer Tonspur, unsere Internetrechnung (damals noch Abrechnung im Minutentakt) blieb aber hoch, denn da ich schon immer wissbegierig und neugierig war, war mir das WWW ab sofort ein zweites Zuhause. Mitte der Neunziger erstellte ich dann meine erste Webseite und seitdem hatte ich eigentlich immer eine Präsenz im Internet. Oder zehn.

Diese Nerdigkeit konnte ich dann im Studium auch prima nutzen: Ich begann ein Studium der Anglistik, Linguistik und Texttechnologie – und zwar in Bielefeld (gibt es wirklich!). In der Texttechnologie hatte ich viel mit dem Netz, und vor allem mit den Technologien dahinter, zu tun. Naja, und Sprache und vor allem die Muster dahinter fand ich eh schon immer immer interessant. Eine perfekte Mischung für mich also.

Auslandssemester? Dublin calling!

Mein Auslandssemester habe ich in Irland am Trinity College Dublin absolviert und dort sowohl Englische Literatur, Linguistik und Computerlinguistik als auch die Kultur der grünen Insel aufgesaugt und mich sozial engagiert. Beworben habe ich mich damals fürs Trinity College tatsächlich hauptsächlich, weil mein Held, Oscar Wilde, dort studiert hat. (Und nebenbei hat er noch Bram Stokers zukünftige Gattin gedatet.) Es gibt aber sehr viel mehr gute Gründe fürs Studium auf der grünen Insel und in Dublin, das habe ich schnell gemerkt. (Zu viele, um sie alle aufzuzählen, aber zum Beispiel die wunderbare Küste, Howth, die Liffey, Fish & Chips, die Dubliner Innenstadt, Guinness [dabei mag ich eigentlich gar kein Bier], Supermac’s, die irische Gastfreundschaft, die wunderbaren Kneipen mit Livemusik, die charmanten kleinen Gassen, der Blick auf die grünen Felder und winzigen Schafe beim Anflug, und und und.) Nach langen Jahren als Pfadfinderleiterin in meiner Heimat fehlte mir das soziale Engagement sehr, und es dauerte nicht lange, bis ich mit der LGBT Society der Uni einen würdigen Ersatz gefunden hatte. Gemeinsam haben wir stetig daran gearbeitet, dass sich queere Student*innen am Trinity College wohl fühlen konnten. (Und nebenbei konnte ich so auf einer Konferenz in Cork sogar eine meiner Lieblingsschriftstellerinnen, Sarah Waters, erleben.) Nie zuvor hatte ich einen Freundeskreis, in dem ich mich über Queerness so austauschen konnte – und viel der Kraft, die ich für meinen weiteren Lebensweg brauchte, habe ich hier tanken können.

Und nebenbei habe ich in Dublin wohl auch den Grundstein für meine Fotografiekarriere gelegt, denn natürlich habe ich mir eine günstige Digitalkamera besorgt und sie mitgenommen, um meine Erfahrungen zu dokumentieren. Und dann, nach einer Weile, habe ich eine „richtige“ aus Deutschland geschickt bekommen. Mit der Canon A60 konnte ich dann auch schon Fotos machen, die diesen Begriff auch verdienten.

Und es kam, wie es kommen musste: Nach meiner Rückkehr hat mich ein Dozent angesprochen und mir einen Job als studentische Hilfskraft angeboten. Und von meinem ersten Gehalt habe ich mir meine erste Spiegelreflexkamera, eine Nikon D40, angeschafft und es war um mich geschehen: Wo immer ich nun hinging, die Kamera kam mit. Ich glaube, meine liebsten Bilder sind entstanden bei Pfadfinderlagern (immer gut eingepackt in zig Plastiktüten, um dem nächsten Gewitter standzuhalten), Paddelausflügen mit meinem Vater, lustigen Kneipenabende mit meinen Freund*innen, im Urlaub an der Ostsee und, natürlich, bei Spaziergängen mit unserer Jack-Russell-Bande.

Der Bruch: statt Fotos plötzlich Bücher

Nach meinem Abschluss habe ich erstmal beruflich „was mit Medien“ gemacht und war lange in der Buch- und Bildungsbranche tätig. Die Fotografie spielte eine ganze Weile nur die zweite Geige. Irgendwie bin ich nämlich ins Lektorat geraten – klar, bietet sich als Linguist*in vielleicht an? Aber mein Herz schlug trotzdem weiter auch für die Technik und so habe ich versucht, so häufig wie möglich, aus dem Buchstabendschungel auszubrechen.

Auf Dauer war die Buchbranche mir zu patriarchal und zu festgefahren und nur meine Ausflüge ins Marketing haben mich letztendlich noch erfüllen können. (Ich erinnere mich an zig Diskussionen darüber, ob man Frauen mitnennen sollte oder darf, ob Gendersternchen die Sprache zerstören, ob sich neue Medien wirklich durchsetzen werden, und und und.)

Zum Glück habe ich mich nebenbei stetig weiterbilden und mich z. B. zur Online-Marketing-Managerin zertifizieren lassen können. So hatte ich immerhin schwarz auf weiß, dass ich „was mit Medien und Marketing“ kann. Zertifikate sind in Deutschland ja immer ganz, ganz wichtig. Und man muss ja vernünftig sein und sich an alle Spielregeln halten, oder?

Herz > Hirn: Einfach mal was Eigenes machen.

Tja, Spielregeln. Als passionierte Pen-and-Paper-Rollenspieler*in nehme ich es mit Spielregeln nicht so genau, sondern mache einfach passend, was noch nicht passt. Im Jahr 2024 habe ich also auf mein Herz gehört und nach Jahren der nebenberuflichen Fotografie (hier mal ein Hund, da mal Portraits, dort mal Produktfotos) Nägel mit Köpfen gemacht und schwinge nun hauptberuflich die Kamera. Und weil mich das Fotografieren von Vierbeiner*innen immer am meisten fasziniert und am glücklichsten gemacht hat, ist das nun mein Fokus. Auch wenn ich dabei immer wieder durch hohes Gras robben und auf matschigen Waldpfaden herumrutschen muss. Oder vielleicht gerade deswegen? Wie sagte schon Oscar Wilde: We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars. (Wir sind alle in der Gosse, aber manche von uns blicken zu den Sternen.)